Akkordeon ambulante Themen
25.395
sozialmedizinische Empfehlungen zu Arbeitsunfähigkeiten
Wenn eine Arbeitsunfähigkeit länger andauert, können die Einschätzungen der Ärztinnen und Ärzte des Medizinischen Dienstes dabei helfen, die Arbeitsfähigkeit von Patientinnen und Patienten wiederherzustellen bzw. zu erhalten. Mit ihrem Wissen über die verschiedenen Schnittstellen im Versorgungssystem können sie beispielsweise Therapie- oder Rehabilitationsmaßnahmen empfehlen, um die aktuelle Behandlung zu unterstützen.
Spalten AU-Ergebnisse
Aus sozialmedizinischer Sicht ergab sich …
42,4 % auf Zeit arbeitsunfähig
20,9 % weitere Bearbeitung notwendig
8,5 % Erwerbsfähigkeit ist weder gefährdet noch gemindert
7,3 % die Erwerbsfähigkeit ist erheblich gefährdet
6,6 % eine Minderung der Erwerbsfähigkeit liegt vor
5,6 % sonstiges Ergebnis (z. B. Aussagen zum Leistungsbild, Beurteilung zur Einleitung von Reha-Maßnahmen)
4,8 % auf Dauer arbeitsunfähig
3,9 % nicht weiter arbeitsunfähig

Akkordeon AU Details
Fragestellungen
- 52,3 % Frage zur AU-Dauer
- 28,8 % sozialmedizinische Voraussetzung für Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und zur Teilhabe am Arbeitsleben nach § 51 SGB V
- 10 % Frage zum Leistungsbild
- 3,5 % Stufenweise Wiedereingliederung nach § 74 SGB V
- 3 % Zweifel des Arbeitgebers
- 0,9 % Sicherung des Behandlungserfolgs
- 0,8 % Zusammenhang mit früheren AU-Zeiten
- 0,6 % Sonstige Anlässe zur Arbeitsunfähigkeit
- 0,1 % Arbeitsunfähigkeit bei Leistungsempfängern aus dem SGB II

AU-Diagnosen

- 33,2 % Psychische und Verhaltensstörungen (F00-F99)
- 28,9 % Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (M00-M99)
- 8,9 % Krankheiten des Kreislaufsystems (I00-I99)
- 7,2 % Neubildungen (C00-D48)
- 4,9 % Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)
- 4,0 % Krankheiten des Nervensystems (G00-G99)
- 2,2 % Krankheiten des Atmungssystems (J00-J99)
- 2,1 % Krankheiten des Verdauungssystems (K00-K93)
- 1,9 % Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)
- 1,2 % Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen (Z00-Z99)
- 1,0 % Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe sowie bestimmte Störungen mit Beteiligung des Immunsystems (D50-D90)
- 0,9 % Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)
- 0,7 % Krankheiten der Haut und der Unterhaut (L00-L99)
- 0,7 % Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)
- 0,6 % Krankheiten des Urogenitalsystems (N00-N99)
- 0,5 % Schlüsselnummern für besondere Zwecke (U00-U99)
- 0,4 % Krankheiten des Auges und der Augenanhangsgebilde (H00-H59)
- 0,3 % Krankheiten des Ohres und des Warzenfortsatzes (H60-H95)
- 0,1 % Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien (Q00-Q99)
- 0,04 % Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (O00-O99)
AU Altersverteilung
AU Altersverteilung
- Erwachsene (25 - 64 Jahre): 96,38%
- Ältere Erwachsene (65 Jahre und älter): 1,09%
- Jugendliche (16 bis 19 Jahre): 0,38%
- Junge Erwachsene (20 bis 24 Jahre): 2,16%
AU Geschlechterverteilung
49,9 % betrafen Arbeitsunfähigkeiten bei Frauen. Zum Zeitpunkt der Begutachtung waren die Versicherten im Schnitt 51 Jahre alt. | 50,1 % betrafen Arbeitsunfähigkeiten bei Männern. Zum Zeitpunkt der Begutachtung waren die Versicherten im Schnitt 52 Jahre alt. |
Entwicklungen AU
Jahr | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
Anzahl Begutachtungen | 23.210 | 23.711 | 24.081 | 23.789 | 24.049 | 25.395 |
häufigste Dignose | F32 | F32 | F32 | F32 | F32 | F32 |
zweithäufigste Diagnose | M54 | M54 | M54 | M54 | M54 | F43 |
dritthäufigste Diagnose | F43 | F43 | F43 | F43 | F43 | M54 |
F32 = Depressive Episode
F43 = Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen
M54 = Rückenschmerzen

2.523
sozialmedizinische Empfehlungen zu Arzneimitteln
Arzneimittel Ergebnisse
Aus sozialmedizinischer Sicht ergab sich …
- 37,0 % erfüllt
- 2,1 % zum Teil erfüllt
- 26,0 % nicht erfüllt
- 15,1 % andere Antworten
- 19,8 % weitere Bearbeitung notwendig

Arzneimittel Ergebnisse Bild
Cannabinoide
Darunter: 938 sozialmedizinische Empfehlungen zur Behandlung mit Cannabinoiden (§ 31 SGB V)
Unter bestimmten Voraussetzungen haben Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen Anspruch auf eine Behandlung mit Cannabinoiden.
Das ist etwa der Fall, wenn eine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Leistung nicht verfügbar ist oder aus gesundheitlichen Gründen im begründeten Einzelfall nicht angewendet werden kann. Auch, wenn die Aussicht, dass sich ein Einsatz auf den Krankheitsverlauf oder schwerwiegende Symptome spürbar positiv einwirkt, nicht ganz entfernt ist, besteht ein Anspruch.
Cannabinoide Ergebnisse
Aus sozialmedizinischer Sicht waren die Voraussetzungen …
- 48,8% erfüllt
- 0,8% zum Teil erfüllt
- 27,9% nicht erfüllt
- 1,6% andere Antwort
- 20,9% weitere Bearbeitung notwendig

Cannabinoide Ergebnisse Bild
Der Medizinische Dienst prüft im Auftrag der Krankenkasse auch, ob in Ausnahmefällen die Anwendung von Antidiabetika zur medikamentösen Gewichtsregulierung medizinisch sinnvoll sein kann. Das ist notwendig, weil solche Arzneimittel, die zum Abnehmen eingesetzt werden, per Gesetz keine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung sind. Neben konservativen Maßnahmen wie Ernährungs- oder Bewegungstherapien und chirurgischen Eingriffen, etwa zum Anbringen eines Magenbandes, gelten Antidiabetika als ein immer wichtigeres Behandlungsinstrument– zumal in Deutschland ein Viertel der Bevölkerung als adipös gilt. Allerdings führte eine gesteigerte Nachfrage als „Lifestyle-Arzneimittel“ in den letzten Jahren immer wieder zu vorübergehenden Lieferengpässen, was sich auf die medizinische Versorgung auswirkte.
1.699
sozialmedizinische Empfehlungen zu häuslicher Krankenpflege
HKP Ergebnisse
Aus sozialmedizinischer Sicht waren die Voraussetzungen …
- 38,1% erfüllt
- 25,0% zum Teil erfüllt
- 11,8% nicht erfüllt
- 0,6% andere Antwort
- 24,6% weitere Bearbeitung notwendig
HKP Ergebnisse Bild

1.161
sozialmedizinische Empfehlungen zu Heilmitteln wie Stimm-, Sprech-, Sprach- oder Ergotherapien,
Physikalischen oder Podologischen Therapien
Aus sozialmedizinischer Sicht waren die Voraussetzungen …
12,1 % erfüllt
8,2 % zum Teil erfüllt
67,4 % nicht erfüllt
0,2 % andere Antwort
12,2 % weitere Bearbeitung notwendig
Heilmittel Bild

18.116
sozialmedizinische Empfehlungen zu Hilfsmitteln
Hilfsmittel Ergebnisse
Aus sozialmedizinischer Sicht waren die Voraussetzungen …
- 29,8 % erfüllt
- 16,3 % zum Teil erfüllt
- 21,4 % nicht erfüllt
- 0,0 % andere Antwort
- 32,5 % weitere Bearbeitung notwendig

Hilfsmittel Ergebnisse Bild
Hilfsmittel Infos
Hilfsmittel sollen das Leben erleichtern, wenn es durch Krankheit oder Behinderung beeinträchtigt ist. Ob Hörgerät, orthopädische Schuhe oder ein Gerät zur Sauerstofftherapie: Hilfsmittel können kranken oder behinderten Menschen das Leben deutlich leichter machen.
Aber welches Hilfsmittel ist das richtige? Und ist es auch korrekt angepasst?
Zu diesen Fragen können die Krankenkassen die Hilfsmittelexperten des Medizinischen Dienstes Sachsen-Anhalt zu Rate ziehen.
Top 10 Hilfsmittel 2024
- 2.898 Kranken- und Behindertenfahrzeuge
- 2.773 Inhalations- und Atemtherapiegeräte
- 1.516 Elektrostimulationsgeräte
- 1.504 Hilfsmittel zum Glukosemanagement
- 1.247 Hilfsmittel zur Kompressionstherapie
- 1.147 Orthopädische Schuhe
- 833 Orthesen/Schienen
- 808 Therapeutische Bewegungsgeräte
- 706 Messgeräte Körperzustände/-funktionen
- 521 Sonstige Fragen zu Hilfsmitteln und Medizinprodukten
Top 10 Hilfsmittel

2.115
sozialmedizinische Empfehlungen zu neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB)
Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB) sind diagnostische und therapeutische Verfahren, deren Nutzen medizinisch noch nicht eindeutig geklärt ist. Der Medizinische Dienst prüft im Auftrag der Krankenkasse, ob in Ausnahmefällen die Anwendung dennoch medizinisch empfohlen werden kann.
Aus sozialmedizinischer Sicht ergab sich …
- 36,3 % erfüllt
- 7,7 % zum Teil erfüllt
- 34,3 % nicht erfüllt
- 13,2 % andere Antworten
- 8,5 % weitere Bearbeitung notwendig
NUB Ergebnisse Bild

NUB Beispiel
Die Kolleginnen und Kollegen befassten sich in diesem Aufgabenbereich z. B. mit der Frage, ob der Einsatz eines Cyberknife empfohlen werden kann.
Hierbei handelt es sich um ein hochpräzises, robotergestütztes Strahlentherapiegerät, welches unter bestimmten Bedingungen und bei bestimmten Indikationen zur Behandlung von Tumoren im
gesamten Körper eingesetzt werden kann. Die Behandlung wird an spezialisierten Zentren angeboten, die zum Teil eine größere Entfernung zum Heimatort der Versicherten haben.
Bei den Diagnosen Vestibularisschwannom (ein gutartiger Tumor am Gleichgewichts-/Hörnerv) und Hirnmetastasen gehört die Cyberknife-Behandlung zur regulären Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen.
Der Einsatz kann unter bestimmten Voraussetzungen jedoch auch bei anderen Erkrankungen erfolgen, z. B., wenn Tumore bei Kindern oder an kritischen Stellen vorliegen und eine Schädigung umgebender Organstrukturen vermieden werden soll. Prüfkriterien sind u. a. die Größe und Position eines Tumors, die Behandlungsbedürftigkeit und alternative Behandlungsmöglichkeiten.
12.240
sozialmedizinische Empfehlungen zu Rehabilitations- und Vorsorgeleistungen
Rehabilitation und Vorsorge sind verschiedene aufeinander abgestimmte therapeutische Maßnahmen, welche innerhalb des gestuften Versorgungssystems wahrgenommen werden können. Der Medizinische Dienst nimmt sozialmedizinisch Stellung zu den Erfolgsaussichten verordneter Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen.
Aus sozialmedizinischer Sicht waren die Voraussetzungen …
- 45,1 % erfüllt
- 5,5 % zum Teil erfüllt
- 31,0 % nicht erfüllt
- 0,36 % andere Antworten
- 18,1 % weitere Bearbeitung notwendig
Reha und Vorsorge Ergebnisse Bild

Infos Vorsorge und Reha
Vorsorgeleistungen umfassen Mutter- oder Vater/Kind Vorsorgeleistungen, stationäre Vorsorgeleistungen oder ambulante Vorsorgeleistungen wie z. B. Massagen und Heilbäder in anerkannten Kurorten im In- und Ausland. Leistungen der Vorsorge dienen dazu, Krankheiten zu verhüten oder die bereits geschwächte Gesundheit zu verbessern und dadurch eine in absehbarer Zeit drohende Krankheit zu verhindern. Sie sollen als Hilfe zur Selbsthilfe dienen.
Rehabilitation soll bei bereits bestehenden Erkrankungen eine Verschlimmerung, Chronifizierung oder bleibende alltagsrelevante Einschränkungen vermeiden. Ziel ist, Beeinträchtigungen der Aktivität und Teilhabe zu beseitigen, zu vermindern oder deren Verschlimmerung abzuwenden und somit auch drohende Pflegebedürftigkeit aufzuhalten. Neben fachbezogenen Rehabilitationsmaßnahmen (z. B. orthopädische, kardiologische, neurologische, dermatologische, psychiatrische u. v. a.) bestehen Maßnahmen, welche die Altersstrukturen beachten (z. B. Kinder- und Jugendrehabilitation oder Altersheilkunde (Geriatrie)).
Neu sind über das Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz (IPReG) die erleichterten Zugänge zu konkret festgelegten Rehabilitationsmaßnahmen nach akutstationären Krankenhausbehandlungen (Anschlussrehabilitation) sowie für geriatrische Patienten.
Zudem gibt es spezielle Angebote für Long-Covid-Patienten.
Der Zugang zur geriatrischen Rehabilitation soll erleichtert werden. Eine Überprüfung durch den Medizinischen Dienst ist unter bestimmten Voraussetzungen nicht mehr vorgesehen. Stellen Ärztinnen und Ärzte beispielsweise die medizinische Notwendigkeit einer geriatrischen Rehabilitation fest, kann eine Überprüfung durch die Krankenkassen bei bestimmten Kriterien entfallen. Dazu gehört etwa ein erhöhtes Lebensalter (70 Jahre oder älter) und das Vorliegen von rehabilitationsbegründenden und geriatrietypischen Diagnosen, nachgewiesen durch geeignete Funktionstests.
Ein wichtiger Aspekt des IPReG ist zudem die außerklinische Intensivpflege, kurz AKI. Diese kommt Versicherten mit einem besonders hohen Bedarf an medizinischer Behandlungspflege zugute. Der Medizinische Dienst begutachtet hierbei die medizinische und pflegerische Versorgung und stellt dadurch sicher, dass die Patientinnen und Patienten qualitativ versorgt werden.
3.671
sozialmedizinische Empfehlungen zu sonstigen Themen
wie z. B. Kryokonservierung oder Kieferorthopädische Behandlungen
Aus sozialmedizinischer Sicht waren die Voraussetzungen …
- 39,4 % erfüllt
- 6,3 % zum Teil erfüllt
- 28,5 % nicht erfüllt
- 1,6 % andere Antworten
- 24,3 % weitere Bearbeitung notwendig

Sonstige Begutachtungen Ergebnisse Bild
Beispiel Sonstige Begutachtung
Darunter auch:
153 sozialmedizinische Empfehlungen zum Thema "Medizinische Behandlung bei Transsexualismus"
Besteht der Wunsch nach geschlechtsangleichenden Maßnahmen bei Transsexualismus, gibt der Medizinische Dienst der jeweiligen Krankenkasse eine Empfehlung auf Grundlage eines umfassenden Gesamtbildes der individuellen Situation.
Neben den bereits erfolgten Behandlungen fließen dabei psychologische Vorgutachten und Befunde ein. Wichtig ist zudem, seit wann der Wunsch für die Umwandlung besteht und welche Leiden die Person hat.
Aus sozialmedizinischer Sicht waren die Voraussetzungen …
- 64,7 % erfüllt
- 7,2 % zum Teil erfüllt
- 5,9 % nicht erfüllt
- 0,7 % andere Antworten
- 21,6 % weitere Bearbeitung notwendig
Beispiel Sonstige Begutachtungen Bild

Inhaltsübersicht

Pflege

Behandlungsfehler & Erstattungsansprüche

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