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Die Landespolitik in Sachsen-Anhalt beauftragte im Juli 2022 ein Gutachten zur Analyse der Krankenhauslandschaft.
Neben den stationären Krankenhausleistungen wurde dabei auch die Notfallversorgung und die Verknüpfung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung untersucht. Darüber hinaus wurden Aussagen zu den benötigten Investitionen getroffen.

Das Krankenhausgutachten analysiert:

  • stationären Versorgung in Sachsen-Anhalt ist insgesamt gut – in Ballungszentren sehr gut
  • überdurchschnittlich viele Betten bei einer geringen Auslastung vorgehalten
  • weiterer Fallzahlrückgang wird bis 2035 erwartet
  • Fachkräftemangel in der Pflege und beim Ärztlichen Dienst – 
  • wird flächendeckende Verfügbarkeit von Leistungsangeboten beeinträchtigen
  • nicht alle Krankenhäuser halten vorgegebene Mindestmengen ein
  • der Norden ist unterversorgt, insbesondere z. T. mit spezialisierten Krankenhausleistungen –    
  • teilweise lange Fahrtzeiten
  • vereinzelt zu lange Wege zur Erreichung eines adäquaten Versorgers
  • bei lebensbedrohlichen Erkrankungen
  • gute Erreichbarkeit der Basisnotfallversorgung
  • z. T. lange Anfahrtszeiten zu höheren Stufen der Notfallversorgung 
  • Notfallversorgung im Durchschnitt, Defizite bei Herzinfarkten und Schlaganfällen
  • zu viele Notfallpatienten werden in nicht adäquat dafür ausgestatteten Krankenhäusern behandelt

Das Krankenhausgutachten empfiehlt:

  • Zentralisierung und Spezialisierung
  • ein gestuftes System der Krankenhausversorgung
  • eine wohnortnahe Basisversorgung mit internistischen und chirurgischen Leistungen
  • regional verfügbare Kinder- und Geburtskliniken
  • medizinische Spezialleistungen an großen Schwerpunktversorgern, 
  • Maximalversorger und Universitätskliniken konzentrieren
  • Mindestmengen einhalten
  • ambulant und stationär enger verzahnen
  • Digitalisierung stärker nutzen
  • telemedizinische Strukturen und Angebote weiter ausbauen
  • Kapazitäten weiter ausbauen, z. B. neurologische Frührehabilitation oder akute Schlaganfallversorgung (Stroke Units) 
  • Universitätskliniken sollen künftig eine stärkere Steuerung übernehmen