Die Pflege ist in den letzten Jahren in noch nie da gewesener Form diskutiert und überarbeitet worden. Gesetzliche Neuerungen brachten so mit dem Neuen Begutachtungsassessment neben vorteilhaften Entwicklungen für die Pflegebedürftigen auch eine Antragsflut hervor, die es so bisher nicht gab. Die Teilnehmer der Weiterbildung zum Zertifizierten Pflegesachverständigen im Gesundheitswesen (ZPG) der Matrikel 2016 und 2017 gingen daher unter erschwerten Bedingungen an den Start. Nichtsdestotrotz hat die Motivation auch im fünften und sechsten Durchgang der Zertifizierung nicht nachgelassen.
Gleich zwei Meilensteine der Weiterbildung, die in Kooperation zwischen dem MDK Sachsen-Anhalt und der Hochschule Magdeburg-Stendal entstand, ereigneten sich im Oktober 2017. Zertifikationsverleihung und Immatrikulation einer neuen Matrikel folgten einander mit 14-tägigem Abstand. Feierlich wurde die Matrikel 2016/2017 im Rahmen einer Zertifikatsverleihung geehrt. Stolz nahmen die Teilnehmer, die zu großen Teilen aus dem MDK Niedersachsen kamen, ihre Zertifikate entgegen. Unter den Absolventen des MDK Sachsen-Anhalt waren erstmals auch Mitarbeiter aus dem Fachbereich Qualitätsprüfung vertreten.
Entwickelt wurde der Kurs ursprünglich für Pflegegutachter. Module wie Ethik in der Pflege, Gesundheitspolitik und die Erstellung rechtssicherer Gutachten sollen Selbst- und Fachkompetenzen stärken, um dem stetigen Wandel im Gesundheitswesen gut gerüstet entgegentreten zu können. Auch die MDK-Qualitätsprüfer können von nun an die Zertifizierung nutzen, um das Selbstverständnis ihrer wichtigen Rolle im System zu stärken. „Beim MDK sein, heißt schließlich: “, so die Leiterin des Studiengangs Prof. Dr. Josephine Heusinger,
„Nach der Weiterbildung ist vor der Weiterbildung.“ Dies habe sie, so sagt Sie auf der Immatrikualtionsfeier der Matrikel 2017/2018 am 20. Oktober 2017, im Laufe ihrer langjährigen Arbeit mit den MDK-Mitarbeitern gelernt. Sie lobt das engagierte Streben mit dem die Gutachter den zunehmend neuen Anforderungen gerecht werden und gibt mit einem Lächeln auf den Weg: „Hier treffen Sie auf andere, wo Sie sonst allein unterwegs sind. Das erweitert den Horizont.“ Teilnehmer aus den Medizinischen Diensten Niedersachsens, Sachsen-Anhalts und Sachsen haben sich im nunmehr sechsten Durchgang zusammengefunden, um sich gemeinsam weiterzubilden.
„Die Fachöffentlichkeit hat den MDK und seine Gutachter als wichtigen Akteur zu schätzen gelernt.“, so Volker Rehboldt, Geschäftsführer des MDK Sachsen-Anhalt auf der Veranstaltung. „Wir können sicher sein, dass es nicht noch einmal 20 Jahre andauern wird bis zur nächsten Pflegereform. Nutzen Sie daher das Erlernte, damit wir uns gemeinsam nach Außen stark machen können“, appelliert er. „Mitarbeiter, die bereit sind, sich selbst weiterzuentwickeln, mit denen sind wir gut aufgestellt für neue Herausforderungen.“
